Die Grüne Alternative Hemer spendet 500 € für das Frauenhaus 

Die Leiterin Merle Schümann-Basse rechts, stellte das Frauenhaus vor, Gordana Brune vom Förderverein nahm den Scheck entgegen.     

Herr Klaus Karst und Maria Schlager-Fritsch überreichen den Scheck

Frau Schlager-Fritsch von der GAH stellte den Kontakt zu Frau Schümann-Basse und Frau Brune her und sprach eine Einladung zu einem Vortrag über das Frauenhaus und den Förderverein bei ihrer Mitgliederversammlung aus.

Vor sehr interressiertem Publikum berichtete Fr. Schümann-Basse zunächst über die alltäglichen Herausforderungen der Einrichtung, die Schutz, Begleitung und Perspektiven durch Fachpersonal, für die von Häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern bietet. Sie schilderte eindrücklich, wie die Frauen mit ihren Kindern in akuter Not den Weg ins Frauenhaus, als geschützten Ort finden. Aber leider würde eine Aufnahme häufig an der nicht gewährleisteten Finanzierung scheitern, denn die Frauen seien Selbstzahler und wenn kein Anspruch bei einem Kostenträger festgestellt wird, scheitert eine Aufnahme, oder Platzmangel sei der Grund. Weiterhin schilderte sie, wie der Alltag im Frauenhaus gestaltet wird. Trotz bester Betreuung, kehren dennoch viele Frauen aus emotionaler oder wirtschaftlicher Abhängigkeit zurück in eine gewaltbelastete und toxische Beziehung. Besonders alarmierend sei auch die psychologische Betreuung der Traumaambulanz, welche die betroffenen Frauen und oftmals auch die Kinder unbedingt gebrauchen, diese sei in Iserlohn nicht dauerhaft gewährleistet. An vielen Beispielen aus dem Alltag, berichtete die Leiterin des Frauenhauses, besonders auch von der steigenden Gewalt, welche die Frauen erleben und die zunehmende Bedrohung für die Bewohner aber auch für das Personal. Frauen würden zu Gewaltopfern, nur weil sie Frauen sind. Eine Studie des Landeskriminalamtes zeigt, dass jeder dritte Tötungsdelikt an Frauen in NRW ein Femizid sei. Frauen werden getötet, nur weil sie Frauen sind. 

Mehr Schutz und mehr Platz im Frauenhaus soll demnächst ein Neubau bieten. Seit 4 Jahren wurde an einen neuen Konzept gearbeitet, aber plötzlich waren die Fördertöpfe des Bundes und der Landesregierung aufgebraucht und so eine Erweiterung immer wieder verzögert. Inzwischen hat die AWO als Träger des Frauenhauses einen privaten Investor gefunden, alle Verträge sind geschlossen und die Bagger stehen in den Startlöchern. Das alte Frauenhaus wird abgerissen und an gleicher Stelle ein Erweiterungsbau mit mehr Platz und besseren Schutz für die Frauen, Kinder und Mitarbeiter geschaffen. Die Frauen und Mitarbeiter seien gerade für eine etwa 2jährige Bauzeit in eine andere Immobilie umgezogen und alle warten auf den Neubau.

Im weiteren Verlauf des Abends sprach Gordana Brune vom Förderverein, welcher vor 21 Jahren von engagierten Frauen gegründet wurde. Eine besonders gute Beziehung zum Frauenhaus und den Mitarbeiterinnen, zeichnet den Verein aus. In allen finanziellen Notlagen ist der Verein zur Stelle. Das oberste Ziel ist es, unbürokratische und schnelle Hilfe zu leisten, um den Frauen und ihren Kindern den Aufenthalt im Frauenhaus lebenswerter zu machen.

Zur Soforthilfe steht den Mitarbeiterinnen ständig ein sogenannter „Feuertopf“ zur Verfügung. Wenn große Gefahr für eine Frau besteht und sie und ihre Kinder sofort in eine andere Unterkunft müssen, oft weit weg, kürzlich geschehen bei  einer Frau mit 7 Kindern, werden die Taxikosten vom Förderverein übernommen. Aber auch erste Lebensmittel, Windeln oder Medikamente zahlt der Verein, denn die Frauen sind im Frauenhaus Selbstversorger. Immer dann, wenn so schnell kein Kostenträger zahlt, ist der Förderverein gefragt. Auch Einzelstunden bei einer Kinderpsychotherapeutin, die Kosten für eine weitere Kraft bei der Kinderbetreuung, Schulmaterial, Ferienfreizeiten, Spiel-und Bastelmaterial übernimmt der Verein. 

Daneben ist es zwingend nötig, dass die Frauen und Kinder auch mal etwas anderes als Angst, Schläge und Elend erleben. Aus diesem Grund zahlt der Förderverein für Ausflüge, Geschenke zu Geburtstagen, Ostern und Weihnachten und übernimmt die Kosten für ein Festessen zu den Feiertagen. Weiterhin gibt es feste Beträge, wenn die Frauen und Kinder in eine eigene Wohnung ziehen und in vielen anderen Belangen.

Das jüngste Beispiel ist ein 1-wöchiger Aufenthalt in einem Freizeitheim in Menden, als das alte Frauenhaus für den Abriss und Neubau  geräumt werden musste. So zogen die Bewohner und alle Mitarbeiterinnen für die Zeit nach Menden, bis die vorübergehende Bleibe des Frauenhauses soweit hergerichtet war, dass sie einziehen konnten.

Dies alles ist dem Förderverein nur durch großzügige Spender wie sie und andere Institutionen, Vereine und Einzelpersonen möglich. Bitte erzählen sie über uns weiter, schauen sie unsere Aktionen in der Homepage an und unterstützen uns auch weiterhin.